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Rotor

Ex Limbo

2011-05-02
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Courtesy Rotor and Fondazione Prada, Milan
 

Modeschauen sind quasi flüchtige Momente. Nach dem ganzen Schlange Stehen und Herumwarten ist alles auch schon wieder vorbei, bevor es erst noch richtig begonnen hat. Und während jener magischen Minuten, während derer die neuesten Kollektionen von renommierten Modehäusern zum ersten Mal gezeigt werden, verschwendet kaum jemand auch nur eine Minute der kostbaren Zeit daran, sich Gedanken darüber zu machen, was eigentlich mit den oft opulenten Set-Designs passiert, nachdem diese ihre kurzlebige Funktion erfüllt haben.

Jedoch genau dies macht Rotor, ein sechsköpfiges Kollektiv, das 2005 gegründet wurde, anhand von Modeschau-Architekturen, die von OMA für die Kollektionspräsentationen von Miuccia Prada entworfen wurden, in einer neuen Ausstellung mit dem Titel „Ex Limbo“ in der Mailänder Fondazione Prada. 

Die in Brüssel ansässige Gruppe fand über ein gemeinsames Interesse an architektonischer Konstruktion und der Verwendung von Materialien in der Modeindustrie zusammen. Neben Architektur- und Designprojekten produziert das Kollektiv auch Publikationen, Konferenzen und Schriften, die die Wiederverwendung von Materialien und vermeintlichen Abfallprodukten propagieren.

Für die Ausstellung Ex Limbo in Mailand wurden „Relikte“ aus Modeschauen, wie z.B. bunte Styropor-Sessel, Spiegel, Holz- und Metallstrukturen gesammelt und neu montiert, um den Ausstellungsbesuchern einen zweiten Blick auf das zu ermöglichen, was einst als Abfallprodukt abgestempelt worden war. 
Auf Duchamp-eske Weise verhelfen Rotor so Materialien zu neuem Leben, die sich zuvor „in Limbo“ befunden hatten. Damit wir bei den kommenden September-Schauen auch zumindest zwei Mal hinsehen.

 

Text: Marissa Cox

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Courtesy Rotor and Fondazione Prada, Milan
Ex Limbo

noch bis 05.06.2011

 

 

Adresse

Fondazione Prada
Via Fogazzaro 36
20135 Mailand

 

  

Weblinks

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