Madame Grès (1903-1993) bezeichnte sich selbst sowohl als Bildhauerin als auch als Modedesignerin. "Ich wollte Bildhauerin werden. Für mich ist die Arbeit mit Stein die selbe wie die mit Stoff.", sagte sie einmal und drapierte und faltete ihr textiles Material direkt am Model. Ohne Hilfsmittel und meist sogar ohne eine Schere oder Nadeln zu benötigen.
Damit wurde sie auch als die Pionierin von nahtloser Kleidung bekannt.
In den 50 Jahren ihrer Karriere durchlief ihre Arbeit verschiedene stilistische Perioden - von hellenistisch angehauchten, drapierten Abendkleidern bis hin zu minimalistischer Tagesgarderobe und Strandmode. Immer jedoch blieb sie ihrem ganz eigenen Stil treu: schlicht, zeitlos, skulptural und dabei äußerst feminin.
Für die Retrospektive arbeitet das MoMu mit dem belgischen Künstler Renato Nicolodi zusammen, der neue Elemente und Installationen für die Ausstellungsräume entworfen hat und auch eigene Arbeiten ausstellen wird.
Das wären dann also mindestens zwei sehr gute Gründe, nach Antwerpen zu fahren!