Shortcuts

Get in the Haze

Wo endet Mode, wo beginnt Kunst?

2011-05-17
GITH_Pelican Avenue Pelican Video_Still intkat video_small (c) Pelican Video
Pelican Avenue Pelican Video Still intkat video © Pelican Video
 

Bei Jimi Hendrix war der „Dunst“, der seinen gesamten Verstand umnebelte, noch explizit purpurfarben und, rein textlich gesehen, wohl schwerst halluzinogen induziert; immerhin wollte Hendrix im Refrain sogar den Himmel küssen...

Auch die über die nächsten dreieinhalb Monate angelegte Ausstellungsreihe im freiraum/quartier21 spricht eine Einladung in den „Dunst“ bzw. „Nebel“ aus und beschäftigt sich, ohne wie eine springende Schallplatte klingen zu wollen, mit den unscharfen, verschwimmenden Trennlinien zwischen Kunst und Mode. Im Gegensatz zu anderen Projekten, die bereits in früheren Shortcuts-Ausgaben behandelt wurden, wie etwa die „Kunst und Mode“ Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg oder die international wandernde „Dysfashional“-Reihe, setzt „Get in the Haze“ jedoch ein Verständnis von Mode als Kunst als gegeben voraus und sucht vielmehr nach dem Zeitpunkt, an dem Mode zu Kunst wird.

Der spanische, in Antwerpen lebende Kurator LLiure Briz hat zu diesem Zweck Projekte und Arbeiten von über zwanzig renommierten und aufstrebenden Künstlern, Fotografen und Performern versammelt, denen allen gemeinsam ist, dass sich ihre Arbeitsweise und ästhetischer Zugang in den Unschärfen zwischen diesen beiden Disziplinen bewegen. 


So befindet sich unter ihnen etwa der deutsche, in London lebende Fotograf Daniel Sannwald, der seit kurzem durch die österreichische Fotografenagentur SHOTVIEW Photographers Mngt. vertreten wird und mit seinen surrealistischen, fast schon skulpturalen Mode-Editorials stets die Grenzen der Modefotografie auslotet. Am 20. Mai präsentiert Sannwald seine erste Werkschau in Buchform in der Buchhandlung Walther König. 

Ebenso mit dabei ist das Label PELICAN AVENUE/PELICAN VIDEO der österreichischen, in Antwerpen lebenden Designerin Carolin Lerch, die mit ihrem multimedialen Zugang konventionelle Codes in der Mode hinterfragt und sich aktiv der destruktiven Macht des Hypes widersetzt.

Und in der Ausstellung, RAPID CREEK, die am 7. Juni im Rahmen des 11 festival for fashion & photography eröffnet wird, kombiniert der belgische Künstler Frederik Heyman seine kreative Sichtweise von Mode mit der individuellen Seite seiner Kunst.
Ein Nebel der ästhetischen Art. Dreieinhalb Monate lang. Also fast purpurfarben.

 

Text: Harald Weiler

 


GITH_Frederik Heyman_suicidal rooftop_small (c) Frederik Heyman
Frederik Heyman suicidal rooftop © Frederik Heyman
Get in the Haze

20.05.-05.09.2011

Eröffnung 19.05.2011 19h

 

 

Adresse

freiraum/quartier21

Museumsquartier
Museumsplatz 1
1070 Wien

 

 

Weblink

quartier21