Egal ob Kunst im Modekontext oder Mode im Kunstkontext, die beiden Disziplinen scheinen oft untrennbar miteinander verbunden.
Gute Mode muss zwar nicht zwingend auch Kunst sein, eben so wenig wie die Kunst die Mode unabdinglich braucht, doch zahlreiche
Ausstellungen, wie zum Beispiel auch die Dysfashional, bei der Mode ohne Mode in rein künstlerischen Arbeiten
gezeigt wurde, sind Zeugnis des spannenden Dialogs dieser beiden Disziplinen.
Bereits seit den 1980er Jahren erforschen
Designer die Grenzen der Kleidung und ihrer Bedeutungen. Das Ineinanderspiegeln von Haut und Kleid, von Körper und Gewand
zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung und zeigt sich in den Lederhäuten von Dai Rees, in Haarskulpturen von
Charlie le Mindu, Pelzperücken von BLESS, im plüschigen Stoffkopf von Louise Bourgeois und einem Kinderschuh aus Wachs von
Robert Gober.
Eine Reihe von Künstlern und Designern wiederum befasst sich mit der Neukonfiguration der Körperkonturen
durch provozierende, wie Skulpturen gestaltete Kleider: Rei Kawakubo (Comme des Garçons), zum Beispiel, entwarf
1997 Kleider in einer der Grundform des menschlichen Körpers zuwiderlaufenden Verteilung konkaver und konvexer Elemente. Und
der belgische Modeschöpfer Martin Margiela entwickelte Kleidungsstücke, die die verschiedenen Werkphasen vom Entwurf
über den Stoff bis zum endgültigen Kleidungsstück offen zur Schau tragen.
Neben diesen Zeitdokumenten bilden das Herz der Ausstellung vor allem die für die Sammlung des Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam geschaffenen Auftragswerke von Christophe Coppens, Naomi Filmer, Viktor & Rolf, Walter Van Beirendonck, Anna-Nicole Ziesche und Hussein Chalayan.
Art & Fashion - Zwischen Haut und Kleidung
bis 7.08.2011
Adresse
Kunstmuseum Wolfsburg
Hollerplatz 1
38440 Wolfsburg