Eröffnung: 8. Mai 2003, 19h
Ausstellungsort: Unit F büro für mode
Ausstellungsdauer: 9. Mai – 14. Juni 2003


Unit F büro für mode,
Gumpendorferstrasse 10–12,
1060 Wien
Mo – Fr 11.00 h – 18.00 h,
Sa 14.00 h – 17.00h



unterstützt von:

Foto Leutner Fachlabor

Fa. Paul Riedmüller





Presscorner

Die Gruppenausstellung der Fotografen Markus Rössle, Udo Titz, Klaus Fritsch und Slava Filippov im Ausstellungsraum von Unit F büro für mode beschäftigt sich mit Distanz, Intimität, Körperlichkeit und Voyeurismus in der Modefotografie. In vier unterschiedlichen Fotoserien werden diese Themen mit einem humorvollen Blick auf das aktuelle Modebusiness umgesetzt.

Rasierte Adidas Streifen auf behaarten Rücken - Pin Up Kuscheldecken - Kleider aus dem eigenen Schrank - findet man das in Modemagazinen?

Hochglanz-Modefotografie ist die Meisterschaft in Perfektionismus, Illusion und Übersteigerung bis hin zur Entfremdung. Die Fotoarbeiten für die Ausstellung Sinneskrise von Markus Rössle, Udo Titz, Klaus Fritsch und Slava Filippov verweigern sich dieser Ästhetik, gerade weil dieser Glanz zu deren "täglich Brot" von Mode- und Werbefotografie gehört. Sinneskrise zeigt vier persönliche Statements zu: verwundbare Körper versus Voyeurismus, schützende Intimität versus öffentlicher zur Schau Stellung einer idealen Privatheit, die Gier des Fotografen nach "Sex, Drugs and Rock n'Roll" und die humorvolle Verwunderung über die Ernsthaftigkeit von Modefotografie und Magazinpolitik. Die Arbeiten entstanden losgelöst von marketingorientierten Rahmenbedingungen und unabhängig von programmatischen Ausrichtungen von Modemagazinen speziell für diese Ausstellung.

Markus Rössle wurde 1957 in Süddeutschland geboren und arbeitet seit 1985 als Fotograf in Wien und Berlin. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen und Magazinen gezeigt. In der Ausstellung zeigt er auf weichen Stoff gedruckte Modefotos. Mit diesen textilen Fotoobjekten wird den distanzierten und auf schnellen Konsum ausgerichteten Fotografien in Hochglanzmagazinen ein intimes und emotionales Element entgegengesetzt. Die Objekte können als Decke oder Handtuch verwendet werden.

Udo Titz ist in Oberösterreich geboren und arbeitet seit 1995 als Fotograf. Er war an der Gründung der Zeitschrift "Tempo" in Hamburg beteiligt und arbeitete als Lifestyle- und Moderedakteur und Stylist. Seine Arbeiten wurden in Magazinen wie Ahead, Dazed & Confused, French Vogue und i-D veröffentlicht. In der Ausstellung zeigt er Fotos von stark behaarten Frauen und Männern auf deren Rücken, Armen und Beinen modisch konnotierte Zeichen, Signale und Ornamente, wie zb Adidas-Streifen ausrasiert wurden.
Klaus Fritsch wurde 1963 in Köln geboren und studierte Fotografie und Kunst an der Folkwangschule in Essen, unter anderem bei Jürgen Klauke. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er als bildender Künstler und Fotograf in Wien. Seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. Der Titel seiner Arbeit lautet: "Hanna Brod trägt ihre eigenen Sachen". Hanna Brod lebt in der Nähe von Klaus Fritschs Studio und fiel ihm auf, weil sie nur aktuellste Designermode trägt. Für das Fotoshooting überließ er ihr die Entscheidung, wie sie sich durch die Auswahl ihrer Kleider selbst darstellen wollte.

Slava Filippov wurde 1970 in Russland geboren und arbeitet seit 1998 als Fotograf in Spanien, Österreich und Russland. Er veröffentlichte seine Arbeiten in Magazinen wie Jalouse und Playboy. Die Fotostrecke für die Ausstellung heisst "Suzy on the rocks" und zeigt ein Model als Rockstar in unterschiedlichen Inszenierungen.