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CFA - CONTEMPORARY FASHION ARCHIVE

Das CFA - Contemporary Fashion Archive ist ein internationales Research- und Eventprojekt für zeitgenössisches Modedesign. Fünf renommierte europäische Modeinstitutionen haben sich zusammengeschlossen, um erstmals ein Informationsnetzwerk aufzubauen, das aktuelle Positionen und Entwicklungen im Modedesign aufspürt und präsentiert. Diese Informationen werden der Öffentlichkeit über eine Internet-Plattform mit digitalem Archiv und Dokumentationszentren, die in den Institutionen der Partner entstehen, angeboten.

Präsentiert werden Kollektionen und Projekte ausgewählter, internationaler Mode- und AccesoiredesignerInnen, die innovativ und experimentell arbeiten wie zb. Helmut Lang, Walter van Beirendonck, Martin Margiela, Viktor&Rolf oder BLESS. Ein besonderer Fokus liegt auf den immer stärker werdenden Verbindungen des Modedesigns mit angrenzenden kreativen Disziplinen wie Fotografie, Industrial Design, Grafik- und Webdesign, Styling, Architektur und zeitgenössischer Musik. Zusätzliche Themen sind wichtige Institutionen, Magazine und Ausstellungen.

Das CFA wird seit Mai 2002 aufgebaut. Es wurde von der Europäischen Union (Programm Kultur 2000) als beispielhaftes Projekt für den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien im Bereich Mode für einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.


Zeitgenössisches Modedesign - Neue Medien - Netzwerke

Seit Mitte der 90er Jahre hat sich Mode durch Einbeziehung verschiedenster Medien eine neue Position innerhalb der visuellen Kultur geschaffen. Dies bedeutete eine massive Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeiten der ModedesignerInnen und qualifiziert Mode auch zum Experimentierfeld und Transportmittel für neue ästhetische, konzeptuelle, technologische und kooperative Praktiken. Die visuelle Vermittlung und Präsentation von Mode hat sich dadurch stark verändert. Sie erfolgt nicht mehr nur über das Objekt "Kleidung", sondern über den Einsatz neuer Medien und kreativer Netzwerke.

Zeitgenössische ModedesignerInnen gehen verstärkt Verbindungen mit angrenzenden Sparten der gegenwärtigen visuellen Kultur ein und wirken so als Katalysatoren für künstlerische Kooperationen. Beispiele dafür sind die Entwicklung eines Counters von Marc Newson für den Shop von Walter van Beirendonck, das Video von Mark Borthwick für die Kollektionspräsentation von Martin Margiela oder die Zusammenarbeit des österreichischen Designteams _____fabrics interseason mit Musikern, die den Sound für ihre Kollektionspräsentationen produzieren.

Eine zeitgemäße Erfassung des Themas erfordert auf die neuen Arbeitsweisen sowie auf die grundsätzliche Veränderung in der Wahrnehmung und Rezeption von zeitgenössischem Modedesign zu reagieren, unter Einbeziehung aller jener Mittel deren sich die ModedesignerInnen bedienen. Das Konzept des CFA - Contemporary Fashion Archive unterscheidet sich dementsprechend von Strukturen existierender Modesammlungen.


Auswahl - Recherche - Präsentation

Das CFA - Contemporary Fashion Archive wird Informationen zu DesignerInnen, ihren aktuellen Kollektionen, Projekten und Netzwerken sammeln, archivieren und präsentieren.
Die Auswahl erfolgt durch die Kooperationspartner - sie sind Kuratoren des Archivs - und orientiert sich an DesignerInnen, die in den letzten zehn Jahren mit experimentellen und innovativen Positionen richtungsweisende Impulse für die Entwicklung von Modedesign setzten.

Dokumentiert werden auch die Netzwerke dieser DesignerInnen, die Verbindungen und Kooperationen mit angrenzenden Disziplinen wie Fotografie, Styling, Industrial Design, Grafikdesign, Webdesign, Architektur, Kunst, Theorie und elektronischer Musik sowie Vermittlungsinstanzen wie Modeinstitutionen, Ausbildungsstätten, Museen, Pressebüros, Ausstellungen und Magazine. Das CFA - Contemporary Fashion Archive zeigt dieses internationale Netz von Personen und Institutionen und agiert gleichzeitig als Kooperationsprojekt renommierter Modeinstitutionen- und Ausbildungsstätten.

Das recherchierte und gesammelte Material wird in den Dokumentationszentren der Kooperationspartner und auf einer Online Plattform weltweit nutzbar gemacht. Archivsprache ist Englisch, relevante Basisinformationen und Profiltexte werden zusätzlich in Deutsch, Französisch, Niederländisch und Italienisch angeboten. Gesammelt werden Texte, Bild-, Video- Audio- und digitales Material sowie Dokumentationen künstlerischer Arbeiten wie Bücher, Kataloge und Medienbeiträge. Die Recherche erfolgt in direktem Kontakt mit den ausgewählten DesignerInnen und in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Modeinstitutionen und Museen.


Wer kann das CFA nutzen?

Das Angebot richtet sich an alle Kultur-, Kunst- und Modeinteressierten, die breite Öffentlichkeit und an ein Fachpublikum: ModedesignerInnen und künstlerisch tätige Personen aus angrenzenden Bereichen, Institutionen und Ausbildungsstätten für Mode und darin agierende Personen, im Modebetrieb Tätige, StudentInnen, wissenschaftlich arbeitende Experten und Journalisten.


Die Projektpartner

Unit F - büro für mode, Wien (A)
Unit F versteht sich als Informations-, Kommunikations- und Koordinationsstelle zwischen ModedesignerInnen, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Unit F definiert Mode als kulturellen Diskurs und als wirtschaftlichen Faktor. Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Unit F steht die Vermittlung von zeitgenössischem Modedesign und die Förderung österreichischer Designtalente.

Central Saint Martins College of Art & Design, London (GB)
Central Saint Martins ist eine der bedeutendsten und traditionsreichsten Ausbildungsstätten für zeitgenössische Mode in England. Neben den bekannten Modeklassen ist das College auch als Ausbildungsstätte und Forschungsinstitution auf den Gebieten Bildende Kunst, Modedesign, Graphikdesign, 3D-Design, Theater & Performance sowie interdisziplinäre Künste bekannt.

Flanders Fashion Institute, Antwerpen (B)
Ziel des Flanders Fashion Institute ist es, die belgische Modeszene zu fördern und aufzubauen. Im September 2002 wurde unter Mitwirkung des FFI das ModeNatie eröffnet, eine einzigartige Modeinstitution, die eine Modeschule, ein Museum, eine Bibliothek, ein Archiv, ein Forum und das Flanders Fashion Institute, beherbergt. Dieses Gebäude stellt eine einzigartige Plattform für Studenten, DesignerInnen, Modeinteressierte und die gesamte Branche dar.

Fashion Institute Arnhem, Amsterdam (NL)
Das Fashion Institute Arnhem ist eine Ausbildungsstätte für DesignerInnen und die Informationsdrehscheibe für niederländisches Modedesign. Es bereitet junge DesignerInnen auf eine professionelle Karriere vor und vermittelt Einsicht in die Dynamik der internationalen Modewelt.

Hochschule für Gestaltung, Pforzheim (D)
1978 wurde an der traditionsreichen Fachhochschule für Gestaltung eine Modeklasse gegründet, die bald ein internationales Profil entwickelte. Ziel der Modeklasse an der Fachhochschule Pforzheim war es immer, hochqualifizierte DesignerInnen auszubilden, die flexibel genug sind, auch angrenzende Gebiete professionell mit einzubeziehen.

Festival International des Arts de la Mode, Hyères (F)
Seit seinem Entstehen vor 15 Jahren hat sich das Festival Hyères als die Plattform für kommende Designer etabliert. In dieser Zeit wurden mehr als 250 Erstkollektionen und genau so viele Designer aus aller Welt vorgestellt. Das Festival Hyères versteht sich als Katalysator kreativer Energien und hat sich zu einem Event entwickelt an dem Insider aus allen Bereichen der Modebranche teilnehmen.

Assoziierte Partner: Universität für angewandte Kunst, Wien (A). Fashion Institute of Technology, New York (USA). MoMu, Antwerpen (B). Royal Academy of Fine Arts, Antwerpen (B). Schmuckmuseum Pforzheim (D). Studio Artista, Budapest (H), Oumou Sy, Dakar (SEN), Discipline, Tokyo (JAP).